30
Dec

Lang' lang' ist´s her...

Ja, ich weiß... Seitdem ich mich das letzte Mal hier gemeldet habe, ist viel Wasser ins Tal geflossen...

...aber nun möchte ich mich auch endlich mal wieder zu Wort melden.
Ich kann vorweg nehmen, dass ich wirklich noch nie so froh war, dass ein Jahr nun endlich zur Geschichte wird, wie dieses Jahr 2012. Dazu bin ich auch noch ein wenig abergläubisch, so dass mir die „13“ natürlich nicht sonderlich passt, aber wie gesagt: In diesem Falle kann gar nicht schnell genug „01.01.2013“ auf dem Kalender stehen.

Im Januar fing das Jahr noch sehr hoffnungsvoll in einem tollen Trainingslager in Südafrika an, viele schöne Erinnerungen habe ich da mitgenommen, doch dann kam schon Mitte Februar der Fehlstart beim Hallenmeeting in Karlsruhe und dann 2 Wochen später meine Verletzung bei der Hallen-DM.
Wie man nun aber so ist, denkt man immer: „Schlimmer kann’s ja nun nicht mehr werden“ und so ging es hochmotiviert gen Sommer mit dem herbeigesehnten Ziel „Olympia“. Aber so richtig wollte mich mein Körper auch in der Sommervorbereitung nicht machen lassen. In einem der schönste Trainingslager, die ich je gemacht habe, im Mai auf Mallorca, funkte in mir die Hoffnung auf einen erfolgreichen Sommer auf, doch dann begann es wieder mit einem Wehwehchen hier, einem anderen Wehwehchen dort und Wettkampf um Wettkampf verstrich ohne mich.
Anfang Juni konnte ich die Hufe nicht mehr still halten und wagte mich in Mannheim auf die Bahn. Aufgeregt wie in meinen erste Jugendjahren musste ich auch noch auf meiner „Heimbahn“ laufen, was ich eigentlich gar nicht gerne tue!
Als dann aber im Ziel diese fast schon magische „12,74’’“ aufleuchtete konnte ich mein Glück nicht fassen – wie auch bei der DM in der Woche darauf, als ich endlich mal wieder den Titel erringen konnte.
Langsam hatte ich das Gefühl, wieder eine Hürdensprinterin und dort zu sein, wo ich hingehörte: Auf die Bahn! Neben die schnellsten der Welt... ich war hungrig auf die EM – doch dann kam eine Einheit, die mein Jahr 2012 komplett auf den Kopf stellen sollte: Zum Einen hat mir diese Einheit gezeigt, dass ein enormes Potential in mir steckt, was ich bisher noch in keinem Rennen auf der Bahn gezeigt hab, zum Anderen hat diese Belastung eine alte Verletzung, gepaart mit meinem (erkältungs-)geschwächten Körper, wieder soweit aufbrechen lassen, dass kaum an Belastungen zu denken war. Jede Belastung machte sie sogar noch schlimmer... Was darauf an Physio- und Arztaufwand alles folgte, möchte ich an dieser Stelle gar nicht ausführen, da es mir immernoch viel zu nah geht...

Fakt ist, dass er geplatzt Olympiatraum mich mehr verändert hat, als alles, was mir in meinem Leben zuvor passiert ist.
Man sagt ja, dass jede Erfahrung einen härter macht und einen lehrt, aber ich glaube, ich habe durch meine tiefen Wunden leider einigen Menschen in meinem Umfeld auch Wunden verpasst. Dafür möchte und muss ich mich entschuldigen!

Was ich mitnehme sind diejenigen tollen Momente, die mir gezeigt haben, dass es einige Menschen gibt, die ihren Glauben an mich nie verloren haben und auch nie verlieren werden. Hinzu kommen die Menschen, denen ich begegnet bin, die auch in diesem ungnädigen Jahr ein Lächeln auf meine Lippen zaubern konnten...
Ich danke euch dafür!

Vieles hat sich für mich und in meinem Leben verändert – was es bringt, werden wir sehen. Ich bin gespannt, welche Aufgaben das Leben noch für mich bereithält...
Auf jeden Fall wünsche ich euch allen ein schönes WM-Jahr 2013 immer die passende Lösung für eure Aufgaben und das nötige Quäntchen Glück!

Eure

Carolin Nytra
  • Nike

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